Messung von Schichtdicken mit Schichtdickenmessgeräten
Was ist Schichtdickenmessung ?
Die Schichtdickenmessung befasst sich mit der Bestimmung der Schichtdicke von Beschichtungen und Überzügen auf Oberflächen. Als Schichtdicke bezeichnet man allgemein die Dicke einer Beschichtung, z. B. Farbe oder Lack, die fest auf einem Grundmaterial aufgebracht ist. Bei dieser Beschichtung kann es sich um eine Einfachbeschichtung oder eine Mehrfachbeschichtung (Farbe auf Zink auf Stahl) handeln.
Mit einem Schichtdickenmessgerät können Sie die Dicke von Beschichtungen und Überzügen auf Oberflächen messen. Ob Farbe oder Lack, ob Kunststoff, ob Eloxalschicht, ob galvanische Beschichtung – wichtig ist, dass die Schicht fest und trocken auf dem Grundmaterial aufgebracht ist.
Einsatzgebiete für Schichtdickenmessgeräte
Schichtdickenmessung von Lack findet bei der Qualitätssicherung im Lackierprozess statt, um den optimalen Materialeinsatz zu überwachen. Sachverständige prüfen, ob Metallteile ausreichend gegen Korrosion durch Lack geschützt sind: bei Fahrzeugen, Stahlträgern, Geländern. Verzinkung oder Verchromung sind weitere Anwendungsgebiete eines Schichtdickenmessgeräts.
Qualitätssicherung im Lackierprozess
- Einhaltung von Mindest-Lackdicke
- Optimierung des Materialeinsatzes
Qualitätssicherung bei Galvanischer Beschichtung
- Verzinkung, Verchromung auf Stahl
- Lackierte Verzinkung, Bestimmung beider Schichtdicken (Zink und Lack)
- Kupferbeschichtete Stahl-Tiefdruckwalzen
Qualitätssicherung bei Eloxalbeschichtungen von Aluminium
- Erfüllung hoher Umweltanforderungen durch Mindestdicke
Qualitätssicherung bei Gummierungen von Metall
- besonders dicke Schichten
- Rücksichtnahme auf weiches, nachgebendes Obermaterial
KFZ-Sachverständige
- ist der Lack original oder nach Unfall nachlackiert?
Korrosionsschutz an Bauwerken
- z.B. Brückengeländer, Schleusentore, Kessel
Brandschutzbeschichtung
- Ist die Anforderung an eine Beschichtung von 6,5 mm eingehalten ?
Zerstörungsfreie Schichtdickenmessung
Die Schichtdickenmessung mit Geräten von List-Magnetik ist zerstörungsfrei. Das Gerät wird sanft aufgesetzt und verletzt eine durchgetrocknete Beschichtung daher nicht.
Als Einheit wird in der Schichtdickenmessung „µm“ verwendet, ausgesprochen „mü-meter“. Ein µm ist ein tausendstel Millimeter. Im Bereich unter 100 µm kann man mit einen List-Magnetik Schichtdickenmessgerät eine Messgenauigkeit von 1 µm erreichen.
List-Magnetik Schichtdickenmessgeräte messen nur auf Metall
Für Schichtdickenmessungen erforderlicher Untergrund: Metall - „FE“-Metalle und „NF“-Metalle
Die wichtigste Voraussetzung für die Schichtdickenmessung mit List-Magnetik-Geräten ist das Vorhandensein eines metallischen Untergrundes. Schichtdickenmessungen über Keramiken, Glas oder Kunststoffen sind mit unseren Schichtdickenmessgeräten nicht möglich.
Schichtdickenmessung bei magnetisierbaren Metallen
Ferromagnetische Metalle (kurz FE-Metalle) wie Stahl, Eisen, Kobalt sind magnetisierbar. Sie können magnetinduktiv gemessen werden. Nickel ist im Normalfall auch ferromagnetisch, aber nicht, wenn der Phosphor-Anteil 11% und mehr beträgt.
Schichtdickenmessung bei nicht-magnetisierbaren Metallen
„Nicht Ferromagnetische“ NF-(oder NFE-)-Metalle sind alle anderen Metalle die elektrisch leitend sind. Hier wird das Wirbelstromverfahren eingesetzt. Zum Beispiel bei Aluminium, Kupfer oder Zink. Edelstahl kann leicht ferromagnetisch sein, sollte allerdings wie ein NF-Metall im Wirbelstromverfahren gemessen werden.
Magnetinduktives Verfahren zur Schichtdickenmessung oder Wirbelstrom
Die Geräte von List-Magnetik bedienen zwei der gebräuchlichen zerstörungsfreien Techniken (non-destructive testing, NDT), das magnetinduktive Verfahren nach ISO 2178 und das Wirbelstromverfahren nach ISO 2360. Das magnetinduktive Verfahren wird eingesetzt, wenn der Untergrund selbst magnetisierbar ist (Stahl oder Eisen). Das Wirbelstromverfahren kommt zum Tragen, wenn der Untergrund zumindest elektrisch leitend ist (sonstige Metalle wie z.B. Aluminium).
Das magnetinduktiver Verfahren erzeugt mit einem winzigen Permanentmagnet ein Magnetfeld, dessen Stärke dann mit einem Hallsensor gemessen wird. Je dicker die Schicht, desto geringer ist die Dämpfung des Messignals. Daraus ist die Dicke ableitbar.
Beim Wirbelstromverfahren erzeugt ein magnetisches Wechselfeld Wirbelströme im Grundmaterial, dessen Resonanz in Schichtdicke umgerechnet werden kann.
Die Schichtdickensonden von List-Magnetik erkennen automatisch, welches Verfahren anzuwenden ist. Bei Edelstahl ist die Erkennung nicht eindeutig und muss ins Wirbelstromverfahren umgeschaltet werden.
Voraussetzungen um Schichtdicke zu messen
- Die Schicht muss trocken und ausgehärtet sein
- Die Beschichtung darf nicht in die gleiche Gruppe (FE, NF) fallen wie der Untergrund
- Stark magnetisches Basismaterial kann die Sonde so stören, dass sie intern beschädigt wird
- Dünne Schichten unter 3 µm sind nicht stabil messbar
- Das Basismaterial darf nicht dünner als 0,5 mm sein
- Bei kleinen Auflageflächen von weniger als Radius 1 mm (FE) oder 6 mm (NF) kann die Sonde nicht aufgesetzt werden
- Bei einer gewölbten Basis unter einem Außenradius / konvex von 2 mm (FE) oder 6 mm (NF) sowie unter einem Innenradius / konkav von unter 8 mm (FE) oder 38 mm (NF) ist sie ebenfalls nicht aufsetzbar
Verschiedene Verfahren der Schichtdickenmessung
- List-Magnetik bietet hochpräzise und zuverlässige Schichtdickenmessgeräte, die speziell für anspruchsvolle Anwendungen entwickelt wurden. Unsere Lösungen ermöglichen eine zerstörungsfreie Schichtdickenmessung auch auf komplexen Oberflächen und schwer zugänglichen Stellen – mit bewährten, praxiserprobten Messverfahren, die eine hohe Genauigkeit und einfache Handhabung gewährleisten
- Infrarot-Messverfahren sind stark materialabhängig und bieten nur begrenzte Genauigkeit, insbesondere bei Mehrschichtsystemen oder variierenden Oberflächenbeschaffenheiten. Die berührungslose Ultraschallmessung wiederum ist oft auf bestimmte Materialien beschränkt und erfordert eine aufwendige Kalibrierung sowie eine Kopplungsflüssigkeit, was die Anwendung in der Praxis erschwert.
- List-Magnetik setzt daher gezielt auf bewährte elektromagnetische und wirbelstrombasierte Messverfahren, die eine zuverlässige, einfach anzuwendende und exakte Schichtdickenmessung für unterschiedlichste Materialien und Oberflächen ermöglichen